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Kassenpatient und Privatpatient Schild
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Wechsel aus der PKV in die GKV: So gelingt der Wechsel von der privaten Krankenversicherung in die gesetzliche

Typische Gründe für den Wechsel aus der PKV in die GKV: 

Ist ein Wechsel möglich?   

Ja, allerdings gibt es bestimmte Voraussetzungen. Dieser Artikel zeigt die Bedingungen für einen Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung (PKV in die GKV). Außerdem erfahren Sie, welche Fristen und Hürden zu beachten sind. 

PKV oder GKV – die wichtigen Unterschiede

Private Krankenversicherung (PKV)

In der PKV hängen die Beiträge von individuellen Faktoren ab: 

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Die GKV funktioniert anders. Sie basiert auf dem Solidarprinzip

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Das spricht für die verschiedenen Krankenversicherungsmodelle

Vorteile der gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV)

Vorteile der privaten
Krankenversicherung (PKV)

Voraussetzungen für einen Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenkasse

Der Wechsel aus der PKV in die GKV ist gesetzlich geregelt und nicht immer einfach. Besonders für ältere Versicherte oder Gutverdienende mit hohem Einkommen kann es schwierig sein. 

Wann eine flexible Altersvorsorge von Vorteil ist

Alter:

Versicherte über 55 Jahre können meistens nicht in die GKV wechseln. 

Ausnahmen:

  • Wer in den letzten fünf Jahren mindestens einen Tag gesetzlich versichert und überwiegend in der GKV war, kann unter Umständen dorthin zurückwechseln. Es gibt aber hohe Hürden. 
  • Informationen zu einer möglichen Rückkehr finden Sie unter § 6 Abs. 3a SGB V

Einkommen:

Angestellte mit einem Einkommen unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze sind in der gesetzlichen Krankenkasse pflichtversichert. Diese Grenze liegt im Jahr 2025 bei 73.800 Euro brutto – sie wird jährlich angepasst. 

Wichtig zu beachten: 

  • Wer einmal privat versichert war, aber später unter diese Grenze fällt, bleibt dies. Ein Wechsel ist nicht automatisch möglich. 
  • Ein Wechsel kann nur mit einem rechtzeitigen Antrag gelingen- die Krankenkasse muss die Versicherungspflicht anerkennen. 

Beruf:

Selbstständige sind nicht in der GKV pflichtversichert. Ein Wechsel geht nur, wenn: 

  • Die Selbstständigkeit endet und eine sozialversicherungspflichtige Anstellung aufgenommen wird. 

Beamte können sich freiwillig gesetzlich versichern. Dann müssen allerdings sie auf ihre Beihilfe verzichten und den vollen GKV-Beitrag zahlen. Meist bleibt die PKV für Beamte daher die bessere Wahl. 

Arbeitslosigkeit:

Rückkehr aus dem Ausland:

Wer nach einem Auslandsaufenthalt zurückkehrt, kann sich unter Umständen gesetzlich versichern.

Voraussetzung dafür: 

  • Es muss bereits vor der Auswanderung eine Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland bestanden haben. 
  • Man muss eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen, die zu einer Pflichtversicherung führt. 

Wer in die GKV zurückwechselt, muss keine Gesundheitsprüfung durchlaufen. Der Versicherungsstatus wird unabhängig von Alter oder Vorerkrankungen gewährt. 

Bildnachweis: istock.com/fokusiert
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Fristen und Hürden beim Wechsel aus der PKV in die GKV

Kündigungsfrist in der privaten Krankenkasse

In der Regel kann man mit einer Frist von drei Monaten zum Monatsende kündigen. 

Wichtig: Ein Wechsel in die gesetzliche Krankenkasse ist möglich, wenn eine Versicherungspflicht besteht. Diese muss nachgewiesen werden, beispielsweise mit einer Bestätigung des Arbeitgebers über ein Angestelltenverhältnis.

Besondere Hürden für Selbstständige

Selbstständige haben es schwerer, in die gesetzliche Krankenkasse zu wechseln. 

Es gibt zwei Optionen: 

  • Das Einkommen sinkt unter die Jahresarbeitsentgeltgrenze. 
  • Sie geben die Selbstständigkeit auf und nehmen eine Anstellung an. 

So gelingt ein Wechsel: Schritt für Schritt

  1. Überprüfen Sie, ob Sie die nötigen Bedingungen erfüllen, zum Beispiel: Ihr Alter, Ihr Gehalt oder Ihr Beruf. 
  2. Stellen Sie alle wichtigen Dokumente zusammen, etwa Ihren Arbeitsvertrag oder Gehaltsnachweise. 
  3. Stellen Sie einen Antrag auf Mitgliedschaft bei einer gesetzlichen Kasse.
  4. Kündigen Sie Ihre private Versicherung rechtzeitig; die Kündigungsfrist beträgt meist drei Monate zum Monatsende. 
  5. Warten Sie auf die Bestätigung – die gesetzliche Kasse prüft, ob Sie versicherungspflichtig sind. 
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Häufige Fragen zum Wechsel von der privaten in die gesetzliche Krankenkasse

Kann ich jederzeit Wechseln?

Nein. Ein Wechsel geht nur unter bestimmten Bedingungen. Beispiele dafür sind Arbeitslosigkeit, eine neue Festanstellung oder dauerhafte Einkommensänderungen. 
 

Diese bleiben in der PKV. Sie dienen dazu, dort die Beiträge im Alter zu stabilisieren. Sie werden nicht in die GKV übertragen.

Ja. Ab diesem Alter ist ein Wechsel fast unmöglich. Ausnahmen kann es geben, wenn eine längere GKV-Mitgliedschaft in den letzten fünf Jahren bestanden hat.

 Ja. Das geht, wenn Ihr Einkommen wieder über der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt oder Sie sich selbstständig machen.

Fazit: Lohnt sich der Wechsel von der PKV in die GKV?

Der Wechsel von der privaten in die gesetzliche Kasse will gut überlegt sein. Besonders für Familien, Ältere wie auch Menschen mit schwankendem Einkommen kann er sich lohnen. Wer die Voraussetzungen erfüllt und die Fristen beachtet, profitiert langfristig von stabilen und planbaren Kosten. 

Lassen Sie sich beraten und prüfen Sie alle Möglichkeiten. Vielleicht ist ein auch beispielsweise ein Wechsel in einen günstigeren Tarif Ihrer Kasse möglich. 

Informieren Sie sich frühzeitig. Ein Wechsel braucht Zeit und es gibt Fristen. Ein Experte für Versicherungen oder unabhängige Beratungsstellen helfen Ihnen. Sie zeigen die Pluspunkte wie auch Minuspunkte – für die richtige Entscheidung, die auf lange Sicht Ihre Gesundheit und Ihr Budget schont.

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